Terry Gilliams Pechsträhne
Vor kurzem habe ich in der DVD-Kritik von Lost in La Mancha noch davon geschrieben, wie schwierig es Terry Gilliam in der Filmbranche hat, und jetzt spielt ihm auch noch der DVD-Markt übel mit: der amerikanische Distributor ThinkFilm hat bei der DVD seines neuen Films Tideland das Bildformat vermurkst, und das sogar auch noch mit voller Absicht…
Passiert war offenbar laut diesem Artikel auf Filmick.co.uk folgendes: Terry Gilliam hatte sich entschieden, beim Mastering der DVD das Bildformat von 2.35:1 auf ca. 2.25:1 zu öffnen, was wegen des verwendeten Super35-Formats auch kein Problem war. Die britische DVD wurde so veröffentlicht, aber der amerikanische Vertrieb war der Meinung, daß es sich bei Gilliams geöffnetem 2.25:1-Transfer um ein “falsches” Format handelte und verwendete stattdessen einen selbsterstellten Transfer in 1.78:1. Dieser Transfer war aber keine Open-Matte-Version, sondern wurde vom 2.35:1-Original seitlich beschnitten!
Es wäre nicht das erste Mal, daß so etwas passiert, aber daß ausgerechnet Terry Gilliam von einem DVD-Distributor so übergangen und ignoriert wird, ist schon ein starkes Stück. Inzwischen scheint ThinkFilm zurückzurudern und will sich um ein Bildmaster im korrekten Format bemüht. Pech nur für die Leute, die sich schon die US-DVD des Films gekauft haben… auf jeden Fall sollte man die Finger von den Region 1-Ausgaben von Tideland lassen und die britische Version nehmen.
(Gefunden in einem Thread im Home Theater Forum und hier durchaus einer Erwähnung wert…)
UPDATE vom 28.3.: Wie man in diesem Bildvergleich sehen kann, hat auch die britische DVD einen falschen Bildausschnitt. Was da wirklich passiert ist, weiß zur Zeit niemand – auf jeden Fall heißt das aber, daß man alle DVDs des Films zur Zeit nicht empfehlen kann.